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Rennberichte & Analysen

Giro d’Italia 2018 – Richard Carapaz schreibt Geschichte mit seinem Tagessieg auf der 8. Etappe

Adam Yates (Mitchelton Scott) bleibt weiterhin im Maglia Rosa, Froome stürzt und fällt in der Gesamtwertung auf Platz neun.

Richard Carapaz (Movistar) gewann die achte Etappe des 101. Giro d’Italia und schreibt Radsportgeschichte als erster Ecuadorianer, der bei einer Grand Tour einen Sieg einfährt. Wieder war eine Bergankunft Zeuge eines starken Finales, als Carapaz in Montevergine di Mercogliano zum Angriff überging und den Sieg für sich entschied. Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) schlug Thibaut Pinot (Groupama-FDJ) um den zweiten Platz.

“Ich bin sehr glücklich“, sagte Carpaz im Ziel. „Ich habe vor dem Giro hart gearbeitet. Das ist mein erster Sieg bei einer Grand Tour und ist ein sehr besonderes Ereignis. Ich hatte gute Beine und entschloss mich zwei Kilometer vor dem Ziel anzugreifen. Es war der richtige Augenblick, denn ich hatte keine Chance, einen Sprint zu gewinnen. Ich nehme jeden Tag wie er kommt. Es ist noch ein langer Weg nach Rom und ich bin beim Giro um zu sehen, was ich leisten kann.“

Richard Carapaz (Movistar) siegt auf der 8. Etappe des Giro d
Richard Carapaz (Movistar) siegt auf der 8. Etappe des Giro d’Italia in Montevergine Di Mercogliano. Für den Jungprofi ist das sein erster Etappensieg bei einer Grand Tour. Er ist der erste Ecuadorianer, der an einer Grand Tour teilnimmt und einen Sieg einfährt. (Foto: Sirotti)

Nach einem eher ruhigen Start auf der Etappe kam es auf den letzten Kilometern der Strecke zu einer wahren Explosion im Peloton, als die Ausreißergruppe von Angreifern eingeholt wurden, die sich vom Peloton losrissen. Alexandre Geniez (AG2R La Mondiale) war der erste, der Bewegung in das Feld brachte. Der Franzose setzte zur Verfolgungsjagd an, als er Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo) hinterherjagte, der als letzter Fahrer von den Ausreißern übriggeblieben war.

Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) schlug Thibaut Pinot im Sprint um den zweiten Platz. (Foto: Sirotti)
Davide Formolo (Bora-Hansgrohe) schlug Thibaut Pinot im Sprint um den zweiten Platz. (Foto: Sirotti)

Carapaz ließ nicht lange auf sich warten. Der Ecuadorianer flog regelrecht a Geniez vorbei und konnte sein Tempo auf dem letzten Kilometer hoch halten, so dass er nicht mehr eingeholt werden konnte. Für den 24-jährigen ist der Giro d’Italia eine Serie von erstmaligen Erfolgen seiner Karriere: Carapez ist der erste Ecuadorianer, der an einer Grand Tour teilnimmt, auf der 6. Etappe war er der erste seines Landes, der ein Trikot gewinnt, als er das weiße Trikot des besten Jungprofi gewann. Und nun ist er der erste Ecuadorianer, der eine Etappe bei einer Grand Tour gewinnt.

Die achte Etappe war der zweite Tag des 101. Giro d’Italia auf dem Festland Italiens, nachdem die ersten drei Etappen seit der Ankunft aus Jerusalem auf Sizilien ausgetragen wurden. Nach 20 Kilometern schaffte es eine Gruppe, sich vom Hauptfeld abzusetzen. In der Gruppe befanden sich Tosh Van der Sande (Lotto Fix All), Davide Villella (Astana), Matteo Monteguti (AG2R La Mondiale), Rodolfo Torres (Androni-Sidermec), Matej Mohoric (Bahrain-Merida), Koen Bouwman (LottoNL-Jumbo) und Jan Polanc (UAE Team Emirates), der zwei Etappensiege beim Giro d’Italia sein eigen nennen kann.

Das Peloton verhielt sich ruhig und ließ die Gruppe ziehen, die sich während des Rennens einen Zeitvorsprung von sechs Minuten rausholte. Vierzig Kilometer bis zum Ziel und der Vorsprung war kaum merklich auf fünf Minuten gesunken. Mitchelton-Scott bestimmten auf dem Weg zum Ziel das Tempo im Peloton, sehr darauf bedacht, das Maglia Rosa in der Form von Adam Yates zu beschützen und zu verteidigen.

Carapez gewann nicht nur die 8. Etappe: Er baute seine Führung in der Wertung des besten Junprofi weiter aus. (Foto: Sirotti)
Carapez gewann nicht nur die 8. Etappe: Er baute seine Führung in der Wertung des besten Junprofi weiter aus. (Foto: Sirotti)

Aber noch mit neun Kilometern bis zur Bergankunft und der Abstand zu den Ausreißern bestand nur noch aus einer Minute und die Straße begann, langsam aber sicher anzusteigen, Serpentine nach Serpentine folgte, die Ausreißer und das Peloton fingen an, sich auf das Final vorzubereiten, die Spannung stieg.

Mohoric war der erste, der einen Angriff wagte, aber er wurde schon bald wieder eingeholt. Viellella und Torres konnte seinem Angriff aber nicht standhalten und mussten den rest der Gruppe zieheln lassen. Dann waren es noch vier und das Quartett konnte sich bis zum letzten Kilometer die Fahrer vom Hauptfeld vom Leib halten. Aber das Peloton nahm Fahrt auf und kam den letzten Überlebenden der Ausreißer immer näher.

Bouwman ging zum Angriff über, konnte die Angriffe, die jetzt aus dem Peloton kamen aber nicht erfolgreich abwehren. Seine Versuche waren leider vergeblich: Carapez hatte seinen Moment perfekt abgewartet und flog regelrecht am Holländer vorbei, als die flamme rouge winkte. Der Jungprofi konnte seinen Zieleinlauf richtig genießen und die Reaktion der Zuschauer in sich aufnehmen, als er im Alleingang zum Ziel fuhr. Hinter ihm kam es zu einem kleinen Gefecht zwischen Pinot und Formolo um den zweiten Platz, den Formolo im Sprint zum Ziel für sich entschied.

Chris Froome stürzt und fällt weiter zurück

Für Chris Froome (Team Sky) war die achte Etappe wieder ein Tag, den er vielleicht vergessen möchte: Auf den letzten fünf Kilometern kam Froome auf den regennassen Straßen ins Rutschen und stürzte. Das ist das zweite mal bei dem diesjährigen Giro d’Italia, dass der Brite zu Fall kommt, nachdem er beim Warmfahren zum Einzelzeitfahren am ersten Tag des Giro d’Italia stürzte.

Adam Yates (Mitchelton-Scott) liegt weiterhin in der Gesamtwertung und trägt das maglia rosa für einen weiteren Tag. (Foto: Sirotti)
Adam Yates (Mitchelton-Scott) liegt weiterhin in der Gesamtwertung und trägt das Maglia Rosa für einen weiteren Tag. (Foto: Sirotti)

Froome liegt mit 1:10 Rückstand auf dem neunten Platz, nachdem Carapaz durch seinen Sieg 17 Sekunden gutmachte. Adam Yates (Mitchelton-Scott) verteidigte seine Gesamtführung und behält das maglia rosa, sein Teamkollege Esteban Chaves ist weiterhin an dritter Stelle der Gesamtführung.

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