Erste Einzelmedaille seit 2016 im Radsport

Mit ihrer Silbermedaille sorgt Lea Friedrich für die erste Einzelmedaille im Radsport seit 2016. Damals gewann Kristina Vogel in Rio de Janeiro Gold im Sprint. Die Bahnwettbewerbe in Paris 2024 waren ein Wechselbad der Gefühle für das deutsche Team. Weltrekorde und Enttäuschungen wechselten sich ab, wie die Bronzemedaille im Teamsprint der Frauen oder das Sturzpech von Theo Reinhardt im Madison der Männer. Insgesamt hatten die 15 deutschen Athletinnen und Athleten eine emotionale und ereignisreiche Zeit in Paris.

Lea Friedrich – Hoffnungen auf Gold

Am Sonntag ruhten alle Hoffnungen des deutschen Teams auf Lea Friedrich, dass sie die ersehnte Goldmedaille gewinnen könnte. Die achtfache Weltmeisterin legte in der Qualifikation zum Sprint einen neuen Weltrekord auf die Bahn, nachdem sie zuvor im Keirin-Wettbewerb im Halbfinale nach einem taktischen Fehler ausgeschieden war.

Im Halbfinale des Sprints traf Friedrich auf die Niederländerin Hetty van de Wouw. Zwei Siege sind ab dem Viertelfinale nötig, um sich im K.o.-Duell durchzusetzen und eine Runde weiter zu kommen.

Taktische Meisterleistung im Halbfinale

Im ersten Lauf des Halbfinales versuchte Friedrich, das Duell von vorn zu gewinnen, was jedoch nicht gelang. Die Niederländerin zog im Sprint aus dem Windschatten an ihr vorbei. Friedrich musste den zweiten Lauf zwingend gewinnen, um einen Entscheidungslauf zu erzwingen. Dies gelang ihr durch eine kluge Taktik: Sie überließ der Niederländerin die Führung und zog im finalen Sprint souverän aus dem Windschatten an ihr vorbei.

Der entscheidende dritte Durchgang war eine reine Nervensache. Friedrich setzte erneut auf die bewährte Taktik, die Niederländerin in die Führungsposition zu drängen. Aus dem Windschatten heraus konnte sie sich schließlich den entscheidenden Vorsprung verschaffen und ins Finale einziehen, wo sie auf die Neuseeländerin Ellesse Andrews traf.

Finale: Ellesse Andrews ist zu stark

Im Finale erwies sich Ellesse Andrews als zu stark für Lea Friedrich. Die Neuseeländerin, die im Halbfinale die Britin Emma Finucane besiegt hatte, gewann den ersten Durchgang souverän und zeigte auch im zweiten Rennen ihre Überlegenheit. Andrews sicherte sich die Goldmedaille, während Friedrich mit Silber zufrieden sein musste. Bronze ging an Emma Finucane aus Großbritannien.

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