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Profi-Bikes und Equipment

Marcel Kittels Giant Propel Advanced SL

Auf diesem Rad gewann Sprinter Marcel Kittel die erste Etappe der Tour de France zwischen Leeds und Harrogate. Viel Serie, einige Besonderheiten...

Auf diesem Giant Propel Advanced SL ist unser aktueller Sprinter-König Marcel Kittel unterwegs. Und damit gewann Kittel auch die erste Etappe der Tour de France 2014 im Sprint.

Peter Sagan (Cannondale Pro Cycling) hatte das Nachsehen, als Marcel Kittel (Team Giant-Shimano) auf seinem Giant Propel Advanced SL im Uphill-Sprint die Ziellinie von Harrogate als Erster überquerte. Zu diesem Zeitpunkt war der Lokalmatador Mark Cavendish (Omega Pharma-Quickstep) bereits unglücklich gestürzt und konnte nicht mehr in den Zielsprint eingreifen.

Das Giant Propel wurde im Januar 2013 erstmals vorgestellt und gehört zur Aero-Serie des größten Fahrradherstellers der Welt aus Taiwan. Sicher das richtige Rad, wenn es darum geht einem der aktuell besten Sprinter der Welt eine Waffe in die Hand zu geben.

Der Aero-Rahmen des Giant Propel Advanced SL

Die Carbonrohre des Propel Aero-Bikes wurden im Windkanal optimiert um ideal durch den Wind zu schneiden und möglichst geringe Luftverwirbelungen zu erzeugen. Die vordere Bremse (V-Brake, Fouriers BR-DX005, 270g, 300€) ist nicht wie sonst üblich vor dem Steuerrohr montiert, sondern dahinter und nutzt dessen Windschatten. Das Oberrohr ist relativ flach und stark profiliert, was den Gegenwind kanalisieren soll.

Ansonsten ist Kittels Propel Advanced SL recht seriennah mit einer kompletten Shimano Dura-Ace Di2 Gruppe, Shimano C50 Carbon-Laufrädern und Vittoria Corsa SC Schlauchreifen ausgestattet. Sattel, Vorbau und Lenker stammen von PRO Bike Gear.

Unsere Kollegen aus der Londoner Redaktion haben sich Kittels Giant vor dem Start in Leeds genau angesehen und Fotos gemacht.

Marcel Kittel, Rad, Tour de France
Die Komplettansicht von Marcel Kittels Giant Propel Advanced SL bei der Tour de France 2014 vor dem Start im englischen Leeds. Giant nannte das Propel-Aero-Rad bei seiner Präsentation „das schnellste Aero-Rad der Welt“. Ob das heute angesichts der vielen Aero-Räder noch Gültigkeit hat, wissen wir nicht. Im Propel sind die Vorzüge der Straßenmaschine TCR Advanced SL und des Time Trial Bikes Trinity Advanced SL vereint. Das System ist extrem verwindungssteif, was angesichts des Sprint-Riesen Kittel mit 82kg auf 188cm auch dringend erforderlich ist.
Kittel, Tour de France 2014, Steuerrohr
Alle Elemente am Propel sind tropfenförmig ausgebildet um möglichst wenig Verwirbelungen zu erzeugen. Giant nennt sein System „AeroSystem Shaping Technology“ und veweist auf eigene Tests, bei denen das Rad zwischen 12 und 36 Sekunden auf 40km schneller sein soll als seine Konkurrenten. Stand Januar 2013 natürlich, möglicherweise gibt es inzwischen noch schnellere Rahmen. Verlangsamt hat es Kittel in Harrogate aber ganz sicher nicht.
Bremsen, Kittel, Tour de France 2014
Die vordere Bremse, eine Fouriers BR-DX005 aus der Schweiz, ist hinter der Aero-Gabel montiert und funktioniert nach dem simplen V-Brake-Prinzip, das erleichhtert dem Mechaniker die Arbeit on the road. Das 270g schwere Alu-Set (leichter gehts immer) kostet schlappe 300 Euro und wurde speziell für das Giant Propel Advanced SL entwickelt. An den Serienrädern ist Giants SpeedControl SLR verbaut, ebenfalls eine Mini V-Brake.
Hintere Bremsen, Marcel Kittel, Giant
Auch die Hinterradbremse funktioniert nach dem V-System und ist jeweils an den Sitzstreben befestigt, wo sie guten Windschutz genießt.
Schaltung, Marcel Kittel, Giant Propel Advanced SL
Marcel Kittel nutzt Shimanos Di2 Satellite Shifter mit kleinen Tasten im Lenkerbogen. Die beiden Shifter sind jeweils links und rechts angebracht und erlauben das schnelle Schalten der Kassette im Sprint.
Shimano Dura Ace Di2, Kittel, Tour de France
Mit einer 11-28er Kassette ging Marcel Kittel auf die Straße in Richtung Harrogate. Geschaltet werden die Ritzel über eine komplette Shimano Dura-Ace Di2 Gruppe. Auf der ersten Etappe waren 3 Anstiege zu bewältigen, die auch für Sprinter kein größeres Problem darstellen sollten. Auf Etappe 2 dagegen könnte er Probleme bekommen.
SRM, Marcel Kittel, Tour de France
Der PRO Vibe Sprint-Vorbau ist nicht nur oversized, er ist gigantisch. Ganz offensichtlich benötigt der Hüne Kittel einen derart massiven Vorbau und Lenker (ebenfalls PRO, Modell Vibe 7S), wenn er im Sprint am Lenker reißt. Die Daten aus dem SRM-Powermeter bekommt Kittel auf einen individualisierten SRM PowerControl 7 im Poly-Gehäuse serviert. Den neuen PC8 (Präsentation Mitte August 2014) möchte SRM offensichtlich noch nicht auf der Straße zeigen.
Marcel Kittel, Reifen, Tour de France 2014
Alte Bekannte – die Vittoria Corsa SV aus der Pro Series werden von zahhlreichen Teams gefahren und gelten als enorm gripfest und mit 320TPI auch sehr robust und pannensicher. Der Trend zu breiteren Reifen hat auch bei Giant Einzug gehalten. Montiert sind keine 19mm Dackelschneider, sondern 25mm breite Pneus auf Shimanos C50 Felgen.
Turnix-Sattel, Tour de France 2014, Kittel
Ein PRO Turnix als Sänfte für Kittel.
Marcel Kittel, Tour de France 2014, Sieg
Marcel Kittel gewinnt die erste Etappe der Tour de France zwischen Leeds und Harrogate. Gratulation von Roadcycling DE!

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