Campagnolo zeigt schon heute sein Line-Up der mechanischen Gruppen Super Record, Record und Chorus für 2015. Wohin der Weg gehen würde, konnten wir schon an der Testgruppe und nun Limited Edition Super Record RS sehen.Ein Update bekamen dabei sowohl die Schaltwerke und Umwerfer, als auch die ErgoPower-Shifter. Die größte optische Änderung gibt es bei den Kurbeln: vier Arme statt bisher fünf.
Elektronische Schaltung (EPS) hin oder her, auch Campagnolo glaubt nach wie vor an das mechanische Schalten und rüstet seine Top-Gruppen nach. Dabei bedienen sich die Italiener einiger Optimierungen, die bereits in die limitierte Super Record SR Serie 2014 eingeflossen sind. Die RS-Serie wurde bisher nur an PRO-Teams der WorldTour ausgeliefert und wurde mit einem diskreten SC14 Lasertag versehen. Die für den Verkauf vorgesehene Edelgruppe ist an den neuen Graphiken mit italienischen Nationalfarben zu erkennen. Insbesondere der Umwerfer folgt dabei den vielen Neuerungen und profitiert massiv vom neuen Design.
Änderungen an den Umwerfern
Alle drei Umwerfer von Super Record, Record und Chorus sind dem Aufbau des RS-Umwerfers gleich und verfügen nun über einen deutlich verlängerten Arm mit einer verbesserten Steifigkeit und optimierten Führung; auch die notwendigen Zugkräfte sollen dabei geringer ausfallen. Diese Änderung mag bei den Modellen mit Alu-Käfig (Chorus und darunter) weniger Vorteile bringen als viel mehr bei den beiden Carbon-Version von Record und Super Record. Die Prototyp RS-Version (SC14) wurde noch mit Alu-Käfig augeliefert, was auf den erheblich höheren Aufwand für die Fertigung von Carbon-Bauteilen zu tun hat. Campagnolo verspricht nun bei allen Modellen, egal ob Alu oder Carbon, gleiche Werte bei Funktionalität und Belastbarkeit.
Ab 2015 mehr Schaltkomfort am Hinterrad
Auch beim Schaltwerk der 2015er Gruppen wurde deutlich nachgebessert um den Schaltkomfort noch einmal zu verbessern. Mit einem leicht veränderten Winkel zwischen Schaltwerk und Kassette ermöglichen Campas Ingenieure der Kette mehr Zähne an den Ritzeln zu greifen und so die Last auf eine größere Fläche zu verteilen. Weniger Last auf einzelne Zähne bedeutet im Umkehrschluss auch weniger Verschleiß und längere Lebensdauer. Das neue Design bringt auch Vorteile beim Schaltkomfort, sagt Campagnolo, wenn die Kette auf Bergübersetzungen mit großen Ritzeln trifft (11-29) und so eine erhebliche Spreizung erfordert , soll der Schaltkomfort zukünftig ebenso sanft ablaufen wie beim Schalten einer 11-23 Kassette.
4-Stern-Kurbeln – schöner ist anders
Die neuen Kurbel-Designs sind wohl die auffälligste Änderung an den 2015er Gruppen. Der Wechsel vom bekannten und gefälligen 5-Arm-Design zu einer Kurbel mit vier Armen muss unter den Camparisti erst einmal verdaut werden. Die Entscheidung hat aus Sicht Campagnolos aber einen entscheidenden Vorteil, sofern der Wechsel zwischen Compact und Standard-Antrieb geplant ist. Was heute noch den Kauf einer weiteren Kurbel notwendig macht, soll 2015 mit dem simplen Wechsel der Kettenblätter erledigt sein. Damit folgt Campagnolo der Systempolitik von Shimano, die solche Wechsel problemlos ermöglicht. Die zur Verfügung stehenden Kurbelarmlängen 170, 172.5 und 175mm entsprechen dabei ebenso dem gewohnten Standard wie auch die Kettenblatt-Kombinationen 53/39 (Standard) , 52/36 und 50/34 (beide Compact). Über den optisch fehlenden, fünften Arm muss man sich zumindest in Sachen Stabilität keinen Kopf machen. Die breiter ausfallenden Arme sollen der Stabilität der Kurbel zuträglich sein. Wer also zwischen Standard und Compact-Kettenblättern wechseln möchte, wird künftig wohl Gefallen an den neuen Kurbeln finden.
Die ErgoPower Shifter
Auch bei den Schalt- und Bremshebeln konnte Campagnolo offensichtlich noch einmal nachlegen. Mal abgesehen von den Silikonkappen, die nun aus einem neuen hypoallergenen Material bestehen, sind es die Änderungen im nicht sichtbaren Innenleben der Hebel, die den Unterschied ausmachen sollen. Mit nun zwei Klicks im gerasterten Schalthebel lässt sich die Kette vom großen zum kleinen Blatt wechseln, ein Klick ermöglicht das Feintuning des Umwerfers nach Innen. Umgekehrt steigt die Kette ab dieser Position auch wieder auf das große Blatt, ohne nachjustiert werden zu müssen. Klingt zunächst einmal nicht wirklich neu, Campagnolo verspricht aber eine reibungsfreie Nutzung aller Kombinationen bei jeder möglichen Spreizung. Demnach sollte auch eine extreme Kombination wie 53/29 ohne Schleifen am Umwerfer möglich sein.
Beim Schaltwerk blieb alles wie es ist: Multi-Shift mit 3 Gängen aufwärts und 5 abwärts.
Preise und Verfügbarkeit stehen noch nicht fest.
Hersteller: Campagnolo
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