Während die Radsportwelt noch über die zwei Dopingfälle im September und Oktober beim Astana Pro Team diskutiert, wird der nächste Sünder im kasachischen Team entlarvt: Ilya Davidenok
Ganz offensichtlich kämpfen nicht alle Teams auf der gleichen Seite, um aus den Schatten der Dopingvergangenheit zu treten. Erst vor einigen Tagen hatten wir ausführlich über das Astana Pro Team und seine dunkle Seite berichtet, schon wird der nächste Dopingfall bekannt.
Der Nachwuchsfahrer Ilya Davidenok (22) wurde bei der Tour de l’Avenir am 28. August positiv auf anabole Steroide getestet. Der Dopingtest wurde nach der 5. Etappe zwischen Bons-en-Chablais und Les Carroz d’Arraches genommen. Die 4. Etappe hatte Davidenok gewonnen, in der Sprintwertung wurde er Gesamt-Sechster.
Die Öffnung der B-Probe kann der Fahrer noch veranlassen. Verzichtet er darauf, wird seine sofort wirksame Suspendierung sehr wahrscheinlich in eine zweijährige Sperre gewandelt.
Erst im August war der junge Kasache aus dem Astana Continental Team zum Pro-Team mit World Tour Lizenz aufgestiegen.
Wie reagiert die UCI?
Nach der verhaltenen Reaktion des Weltradsportverbands bei den Iglinski-Brüdern Maxim und Valentin folgte gestern Abend das erste Statement der UCI zum Fall Davidenok. „Die UCI wird die Lizenz-Kommission auffordern, eine komplette Untersuchung des Managements und der Anti-Doping-Politik des Astana Pro Teams vorzunehmen“, so lautet es in der Presserklärung des Verbands vom Donnerstag.
Brian Cookson, Präsident der UCI, hatte Astana-Teammanager Alexander Winokurov im Verlauf der Iglinski-Affäre den Entzug der Rennlizenz für 2015 angedroht. Darüber entscheidet zwar nicht Cookson selbst, sondern eine Lizenzkommission, diese dürfte angesichts der Zustände beim Astana-Team wohl kaum zu einer Lizenzvergabe tendieren ohne sich dabei selbst zu beschädigen.
Zum Team Astana gehört auch der diesjährige Tour-de-France-Sieger Vincenzo Nibali. Er ist wohl gut beraten sich schon mal nach einem neuen Team umzusehen…
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