Lacets de Montvernier ist zwar weder besonders lang oder steil, noch hat sie für den Ausgang der Tour 2015 einen ernsthaften Stellenwert gehabt, trotzdem zählt Strecke zu den wohl schönsten Strecken im Profiradsport.

Les Lacets de Montvernier bedeutet aus dem Französischen übersetzt in etwa „die Schnürsenkel von Montvernier“. Aus der Entfernung betrachtet bemerkt man, dass dieser Titel nicht von ungefähr kommt, die Strecke windet sich in die Felsen oberhalb des Maurienne-Tals von Pontamafrey bis Montvernier hinauf, als ob ein überdimensionierter Schnürsenkel aus dem Himmel gefallen wäre.

Lacets de Montvernier – ein kleiner Alpe d’Huez

Achtzehn übereinander gestapelte Haarnadelkurven führen vom Tal über den insgesamt 3.400 Meter langen Anstieg. Siebzehn dieser Kurven winden sich innerhalb einer Distanz von zwei Kilometern, was bedeutet, dass etwa alle 120 Meter ein Richtungswechsel von kanpp 180° ansteht. Dieses umwerfende Stück ruhige und schmale Straße scheint wie für’s Radfahren gemacht zu sein.

Die Straße wurde 1934 nach über sechs Jahren Bauzeit fertiggestellt und kann als Meisterwerk der Ingenieurskunst, vergleichbar mit Sa Calobra auf Mallorca bezeichnet werden. Erstaunlich, dass Lacets de Montvernier 2015 zum ersten Mal Teil der Tour war.

Insgesamt steigt die Strecke über 3,4 km hinweg von 505m im Tal auf 782m als höchsten Punkt mit einer Neigung zwischen acht und neun Prozent stetig an.

In Etappe 18 war Lacets de Montvernier der Abschluß eines Tages voller Auf und Abs, inklusive des Alpenpasses Col du Glandon. Anders als in den beiden folgenden Bergankünften in Etappe 19 und 20, in La Toussuire und Alpe d’Huez gibt es am Ende der 18. Etappe zum Abschluss von Lacets de Montvernier aus eine schnelle Abfahrt nach Saint-Jean-de-Maurienne.

Der Anstieg sorgte während der Tour für einige atemberaubende Bilder. Während seine Nachbarn, wie Glandon, Col de la Croix de Fer, Col du Galibier und Col de la Madeleine zwar bekannter sein mögen und um einiges höher in die Lüfte ragen, so sorgte Lacets de Montvernier für ein einzigartiges Spektakel, als die Übertragungs-Helikopter den Rennteams während der 18. Etappe auf den Fersen waren.

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