Die wichtigsten Streckenabschnitte des Rennens
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La Marmotte ist eines der weltweit anspruchsvollsten Jedermannrennen.
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Hast du den Gipfel des Glandon erklommen, folgt eine lange Abfahrt.
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Wähle das richtige Getriebe für die Strapazen in den französischen Alpen.
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Deine Trinkflaschen und eine Pumpe solltest du, wenn möglich, am Bike anbringen, um in deinen Taschen den nötigen Platz für andere essenzielle Dinge zu haben.
Die wichtigsten Streckenabschnitte des Rennens
Betrachten wir die Höhenmeter einmal näher. Würdest du auf Höhe des Meeresspiegels beginnen und dich die vollen 5.180 Meter hinaufquälen, befändest du dich in etwa auf gleicher Höhe wie das nördliche Basislager auf dem Mount Everest. Es ist unnötig zu erwähnen, dass bei diesem Vorhaben verdammt viel harte Arbeit vor dir liegt.
Col du Glandon
Bei dem Gedanken daran, dass der Col du Galibier und später am Renntag auch noch Alpe d’Huez vor dir liegen, kann dem Col du Glandon leicht zu wenig Aufmerksamkeit zu Teil werden. Du solltest diesen Gebirgspass aber auf keinen Fall unterschätzen. Passe deine Geschwindigkeit für den 25-Kilometer-Anstieg entsprechend an und behalte die lange, zehnprozentige Steigung im Hinterkopf, die direkt nach einer kurzen Abfahrt auf dich wartet.
Der erste Teil der Abfahrt vom Gipfel des Glandon nach St Etienne erfordert eine Menge an fahrtechnischen Fähigkeiten. Gib auf diesem Stück nicht zuviel Gas, ansonsten bekommst du ein ernsthaftes Problem, wenn du mit 70 Sachen angerauscht kommst und die Straße plötzlich zu Ende ist. Achte auf deine Mitstreiter und folge deiner Linie wenn du in die Kurven fährst. Es klingt zwar selbstverständlich, trotzdem kommt es immer wieder zu waghalsigen Manövern anderer Fahrer. Auf einmal ziehen sie von einer Seite der Straße auf die andere und nehmen dabei keinerlei Rücksicht auf ihre Kontrahenten.
Col du Télégraphe
Beim Col du Télégraphe solltest du einfach einen komfortablen Rhythmus finden und daran festhalten. Dieser Pass erstreckt sich über 12 Kilometer und beinhaltet eine konstante Steigung von sechs bis sieben Prozent. Es warten also keine bösen Überraschungen hinter der nächsten Kurve, die dich oder deine Beine aus dem Gleichgewicht bringen können. Der nächste Anstieg verlangt dir dafür umso mehr ab.

Col du Galibier
Von Valloire, sind es 18 Kilometer bis auf den Galibier, wobei die Steigung auf der ersten Teilstrecke noch relativ human ist. Die letzten acht Kilometer haben es dafür in sich. Der anspruchsvollste Teil startet mit einer scharfen Haarnadelkurve zur Rechten und der sich schlängelnde Straßenverlauf bringt eine ordentliche Steigung mit sich, die sich nur selten im einstelligen Prozentbereich bewegt. Auf den letzten paar Kilometern wird es sogar noch steiler und die Beine werden auf die Probe gestellt. Dafür ist die Aussicht auf diesem großen, 2.645 Meter hohen Berg einfach atemberaubend.

Es scheint als ginge es bis Bourg d’Oisans und dem Fuß von Alpe d’Huez nur noch bergab und obwohl das auch für den größten Teil der Strecke zutrifft, gibt es ein paar gemeine Passagen und auch Tunnel, die deine volle Aufmerksamkeit fordern werden, während du in Warpgeschwindigkeit den Col du Lautaret runterbretterst. Versuche bei jeder Gelegenheit, die sich über den Tag bietet, Nahrung und Flüssigkeit zuzuführen. Das Tal vor dem Télégraphe bietet zum Beispiel eine gute Möglichkeit, die Energiespeicher wieder aufzufüllen. Es ist empfehlenswert, sich schon im Vorfeld mit den geeigneten Plätzen für die Nährstoffzufuhr vertraut zu machen.
Alpe d’Huez
Alpe d’Huez ist einer der kultigsten Aufstiege in den Alpen und regelmäßig auch das Herzstück bei der Tour de France. Auf diesem Abschnitt des Rennens kann es, je nach Tageszeit, brütend heiß sein. Die ersten beiden Kilometer sind mit über 10 Prozent Steigung, die Anspruchsvollsten. Anschließend wird die Strecke wieder ein wenig einfacher zu fahren und du kannst darüber nachdenken, ein bisschen Tempo zuzulegen.
Alpe d’Huez birgt 21 Haarnadelkurven in sich und jede einzelne ist nach einem Etappensieger der Tour de France benannt. Es ist eine willkommene Abwechslung, während du dich bis auf 1.815 Meter hochkämpfst, um diesen Rennabschnitt hinter dir zu lassen. Erschöpfung wird jetzt sicherlich ein Thema sein und du wirst in jedem Teil deines Körpers spüren, was du schon geleistet hast. Versuche dich zu entspannen und führe dir vor Augen, dass du bei einem der härtesten Jedermannrennen der Welt an den Start gegangen bist und das du es bis hierher geschafft hast, ist eine wirklich bemerkenswerte Leistung. Wenn du es jetzt schaffst weiterhin konzentriert zu bleiben und alles zu geben, gehörst du auch bald zu den stolzen Radsportlern, die es hier bis ins Ziel geschafft haben.

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