Share

Reise & Trainingslager

20 der schönsten Rennrad-Strecken auf der Welt

Panorama-Aufstiege, atemberaubende Kulissen und einmalige Abfahrten – diese Straßen bleiben unvergesslich.

Andere Sportarten finden in Stadien oder auf Feldern statt. Die Schönheit des Radsports liegt in den unzähligen Schauplätzen, die man weltweit auf zwei Rädern befahren kann. Wo es Straßen gibt, sind wir Radsportler daheim. Wir haben 20 der schönsten Rennrad-Strecken des Planeten für euch zusammengestellt.

Von brennenden Beinen, Haarnadel-Aufstiegen, schneebedeckten Gipfeln, scheinbar grenzenloser Natur über rasante Abfahrten bis hin zu atemberaubenden Kulissen – jeder Radsportler hat seine ganz persönliche Wunschliste mit Orten, an denen er noch fahren möchte. Das Angebot an traumhaften Rennrad-Strecken ist riesig und wir wollen euch die vielleicht schönsten nicht vorenthalten.

Welche Strecken stehen auf deiner Must-Ride-Liste? (Foto: Steve Johnson, via Flickr Creative Commons)
Welche Strecken stehen auf deiner Must-Ride-Liste? (Foto: Steve Johnson, via Flickr Creative Commons)

Die folgenden 20 Rennrad-Strecken sollten auf der Wunschliste jedes einzelnen Radsportlers auftauchen. Einige sind Bestandteil der größten World Tour Events und dürften den meisten somit ohnehin schon bekannt sein. Andere bringen uns hingegen an weit entfernte Plätze an der unterschiedlichsten Orten des Globus. Beginnen wir zunächste mit Rennrad-Strecken in Europa.

Rennrad-Strecken in Europa

Von den ikonischen Gipfeln der Alpen bis hin zu den beliebten und bekannten Aufstiegen des Giro d’Italia, der Tour de France und der Vuelta a Espana – Europa ist voll von tollen Rennrad-Strecken, die jeder Radsportler mindesten einmal gefahren sein sollte.

Der Passo dello Stelvio steht mit seinen 48 Haarnadelkurven ganz oben auf der Liste vieler Radsportler. (Foto: Steve Harris, via Flickr Creative Commons)
Der Passo dello Stelvio steht mit seinen 48 Haarnadelkurven ganz oben auf der Liste vieler Radsportler. (Foto: Steve Harris, via Flickr Creative Commons)

Passo dello Stelvio, Italien

Der Passo dello Stelvio gehört wohl zu den legendärsten Rennrad-Strecken in Europa und liegt in den Alpen, ganz nah an der schweizer Grenze. Er war bereits des Öfteren Bestandteil des Giro d’Italia und ist der höchste Aufstieg in den östlichen Alpen. Mit 2.757 Metern ist er zudem der zweithöchste Gebirgspass der gesamten Alpen. Lediglich der Col de l’Iseran ist mit 2.770 Metern noch ein wenig höher.

Auf der östlichen Seite des Stelvio schlängelt sich der Pass mit seinen insgesamt 48 Haarnadeln über 24,3 Kilometer hinauf. Mit einer durchschnittlichen Steigung von 7,4 Prozent ist dieser Abschnitt nichts für Zartbeseitete.

Einst wurde der Passo dello Stelvio vom Automagazin „Top Gear“ zu einer der besten Straßen gekührt. Aber auch im Radsport steht er hoch im Kurs. Nicht grundlos steht er auf den Must-Ride-Listen vieler Fahrer ganz weit oben.

2015 war Lacets de Montvernier zum ersten Mal Bestandteil der Tour de France.

Lacets de Montvernier, Frankreich

Als das Fahrerfeld sich bei der Tour de France auf den Lacets de Montvernier kämpfte, stand der Spiralaufstieg im Mittelpunkt. Dieser Aufstieg ist landschaftlich sicherlich einer der schönsten überhaupt.

Lacets de Montvernier heißt übersetzt soviel wie „die Schnürsenkel des Montvernier“. Warum das so ist, lässt sich mit einem Blick auf das Foto leicht beantworten. Als hätten die Götter des Radsports ihn fallen lassen, schlängelt sich die Straße wie ein Faden den Berg hinauf.

Diese Straße ist zwar nicht lang aber mit ihren 3,4 Kilometern und 8,2 Prozent Steigung einfach wie für den Radsport gemacht. Bis man den Gipfel erreicht, folgt eine Haarnadelkurve auf die andere. Im Schnitt muss man sich alle 120 Meter in die Kurve legen.

Obwohl der Montvernier im Vergleich zum Col du Glandon und Col de la Morte geradezu harmlos zu sein scheint, steht er ihnen landschaftlich in nichts nach.

Der westliche Aufstieg des Cormet de Roselend führt vorbei am wunderschönen Roselend Lake. (Foto: Mike George, via Flickr Creative Commons)

Cormet de Roselend, Frankreich

Auf dem Route des Grandes Alpes ist der Cormet de Roselend die Verbindung zwischen Beaufortain und Haute-Tarentaise. Dieser Pass hat es wirklich in sich. Er beherbergt einen 20 Kilometer langen Aufstieg mit einer durchschnittlichen Steigung von sechs Prozent. Aufgrund seiner Schönheit hebt er sich aber von anderen Rennrad-Strecken in der Umgebung ab.

Der westliche Aufstieg führt am atemberaubenden, blauen Roselend Lake vorbei. Ein weiterer Grund, warum der Cormet de Roselend, trotz seines hohen Anspruchs, zu den beliebtesten Rennrad-Strecken überhaupt gehört. Entlang des Sees führt ein etwa zwei Kilometer langer, flacherer Abschnitt. Hier hat man die Möglichkeit noch einmal durchzuatmen bevor es dann in Richtung Gipfel wirklich rau und anspruchsvoll wird.

Im Hochsommer trifft man dort auf viele Radfahrer und Touristengruppen. Allerdings sollte man sich davon nicht abschrecken lassen.

Ein weiteres Fleckchen Erde, welches auf der Wunschliste vieler Radsportler ganz weit oben stehen sollte, ist der Col de la Croix de Fer in Frankreich. (Foto: Will Cyclist, via Flickr Creative Commons)

Col de la Croix de Fer (Eisenkreuz-Pass), Frankreich

Im Deutschen ist der Col de la Croix de Fer auch als Eisenkreuz-Pass bekannt. Radsportler und Alpen-Abenteurer Mike Cotty beschreibt diesen Alpenpass im folgenden Video als einen seiner absoluten Favoriten – und er kennt die Alpen besser als so manch einer von uns die heimischen Straßen.

Der Eisenkreuz-Pass bildet das Herzstück der Rhone-Alpen und ist einer von vielen legendären Aufstiegen in dieser Region. Aufgrund der Wasserfälle und der eindrucksvollen Aussicht in der nähe des Gipfels ist er aber etwas ganz Besonderes. Über insgesamt 31 Kilometer bietet diese außergewöhnliche Route so ziemlich alles von dichtem Wald über weite, offene Wiesen bis hin zu schneebedeckten Bergkappen.

Der ständig wechselnde Steigungswinkel wird die meisten Fahrer zwar an ihre Grenzen bringen, die Szenerie ist aber unschlagbar und Grund genug sich bis ganz nach oben durchzukämpfen. Ist man erstmal angekommen, weiß man wofür man es gemacht hat. Zudem kann man sich die gesamte Abfahrt über einen grandiosen Ausblick freuen.

Der Col du Galibier kann eine echte Tortur sein. Sieht man sich die geschwungenen Straßen und das wunderbare Alpenpanorama an, versteht man allerdings, warum es so viele Radsportler gibt, die sich die Strapazen dennoch antun. (Foto: Marcel Musil, via Flickr Creative Commons)

Col du Galibier, Frankreich

Der Col du Galibier war einst der Favorit vom Gründer der Tour de France, Henri Desgrange. Der Aufstieg ist sehr hart und kombiniert seine natürliche Schönheit mit einem anspruchsvollen Steigungswinkel, der einem alles abverlangt.

Der Col du Galibier ist ein weiterer wunderschöner Aufstieg, der das Potential hat, einen Fahrer an seine Grenzen zu bringen. (Foto: Robbie Shade, via Flickr Creative Commons)
Der Col du Galibier ist ein weiterer wunderschöner Aufstieg, der das Potential hat, einen Fahrer an seine Grenzen zu bringen. (Foto: Robbie Shade, via Flickr Creative Commons)

Der Weg von Norden schlängelt sich von Valloire nach oben. Über eine Strecke von 17,6 Kilometer hat man es hier mit einer Steigung von sieben Prozent oder mehr zu tun. Für viele Radsportler ist der Col du Telegraphe nur die Einstimmung einer heftigen Route hinauf auf den Galibier.

Die Oberschenkel werden brennen und die Lungen werden in 2.645 Metern Höhe nach Luft ringen sobald sich der Steigungswinkel auf dem letzten Kilometer seinem Maximum nähert. Dennoch zieht das einzigartige Panorama Radsportler immer wieder in seinen Bann.

Das schneebedeckte spanische Grenzgebiet und die saftige, grüne Vegetation machen den Port de Bales zu einem der beliebtesten Gebirgspässe in den Pyrenäen. (Foto: Simon James, via Flickr Creative Commons)

Port de Bales, Frankreich

Nicht nur in den Alpen findet man einzigartige französische Aufstiege, auch in den Pyrenäen gibt es ebenso lohnende Rennrad-Strecken. Das beste Beispiel ist der Port de Bales. Seine engen Straßen führen einen über 20 Kilometer dürch eine saftige Berglandschaft mit zahlreichen Weiden und dem Blick auf das entfernte, spanische Grenzgebiet mit seinen schneebeckten Bergkappen.

Wie bei den meisten Bergpässen, können auch die 1.755 Meter des Port de Bales nur im Sommer befahren werden. Dennoch sollte man diese fabelhafte Strecke, die zum ersten Mal 2007 und bis heute insgesamt vier Mal Bestandteil der Tour de France war, auf keinen Fall von seiner Must-Ride-Liste streichen.

Route des Lacs, Frankreich

Die Straße hoch zum Pyrenäen-Damm am Lac Cap de Long ist eine der höchstgelegenen, asphaltierten Straßen in den französischen Pyrenäen und zudem ein einmalig schönes Fleckchen Erde.

Die Route des Lacs ist eine der intaktesten und landschaftlich schönsten Straßen in den Pyrenäen. (Foto: Will Cyclist, via Flickr Creative Commons)
Die Route des Lacs ist eine der intaktesten und landschaftlich schönsten Straßen in den Pyrenäen. (Foto: Will Cyclist, via Flickr Creative Commons)

Die Route des Lacs beginnt mit einem sanften Anstieg, der die Beine für die bevorstehende Kletterpartie auf Temperatur bringt. Die Route führt einen durch eine Schlucht, entlang eines Flusses und an vier Seen vorbei. Der Lac Cap de Long ist das Highlight. Sein Staudamm ist gleichzeitig das Ende des Aufstiegs und der Blick über die von Haarnadelkurven geprägte Straße, zeigt das beste, was die Pyrenäen zu bieten haben.

Spitze Gipfel, eine saftige Vegetation und viele schöne Seen machen die Route des Lacs zu einem der schönsten Orte in diesem Teil der Welt.

Keine andere Straße in Großbritannien kommt einem Alpenpass so nahe wie der Bealach na Ba in Schottland. (Foto: English Pointers, via Flickr Creative Commons)

Bealach na Ba, Schottland

Die Alpen und die Pyrenäen sind nicht die einzigen Plätze, an denen man umwerfende, kurvige Aufstiege und eine beeindruckende Kulisse findet.

Bealach na Ba auf der Applecross-Halbinsel in Schottland erinnert sehr stark an einen Alpenpass. Auf einer Strecke von insgesamt zehn Kilometern erheben sich die geschwungenen Straßen bis auf 631 Meter über dem Meeresspiegel.

Obwohl diese Route kürzer ist als die besten Rennrad-Strecken in den Alpen, sollte man sie nicht auf die leichte Schulter nehmen. Auf den letzten Kilometern bekommt man es in den engen Haarnadelkurven mit einem Steigungswinkel von stellenweise bis zu 20 Prozent zu tun.

Die rauhe, ginsterbedeckte Landschaft Schottlands gepaart mit dem stellenweise sehr hohen Schwierigkeitsgrad machen den Bealach na Ba zu einer weiteren Empfehlung für jeden ambitionierten Radsportler.

Die Serpentinenstraße nach Sa Calobra schlängelt sich vom Meeresspiegel bis auf 682 Meter.

Sa Calobra, Spanien

Genau wie die Schnürsenkel des Montvernier, wirkt die Straße nach San Calobra wie ein Meisterstück der Ingenieurskunst. Die Art und Weise, wie sie sich den Berg hochschlängelt macht sie ohne Frage zu einer der schönsten Rennrad-Strecken des Planeten.

Stellenweise folgt eine Haarnadelkurve auf die andere, wodurch der Weg hinab zur reinsten Achterbahnfahrt wird. Die Route ist ein echtes Auf und Ab. Zuerst kämpft man sich bis ganz nach oben, um sich dann auf der anderen Seite direkt mit einer schweißtreibenden Abfahrt konfrontiert zu sehen, die einen in ein winziges Fischerdorf führt. Ist man erst einmal unten angekommen, bleibt einem nichts anderes übrig, als umzudrehen. Der einzige Weg aus dem Dorf hinaus führt wieder zurück nach oben.

Mit 9,5 Kilometern gehört dieser Aufstieg zwar nicht zu den längsten, aufgrund des durchschnittliche Steigungswinkel von sieben Prozent ist er allerdings bei weitem kein Kinderspiel. Profis und Amateure, die Mallorca als Trainingslager-Reiseziel auserkoren haben, nutzen diese Strecke gerne, um sich früh in der Saison einem Selbsttest zu unterziehen.

Trollstigen bahnt sich seinen Weg wie eine Schlange den norwegischen Berghang hinauf. (Foto: Caruba, via Flickr Creative Commons)

Trollstigen, Norwegen

Trollstigen bedeutet im Deutschen soviel wie Trollleiter. Im Schatten des Trollveggen (Trollwand), einem beliebten Berg für Bergsteiger, schlängelt sich die Strecke nach oben. Die zerklüftete, steinige Kulisse ist noch nicht alles, was dieser Aufstieg in Norwegen zu bieten hat. 11 Haarnadelkurven mit einem durchschnittlichen Steigungswinkel von zehn Prozent und ein atemberaubender Ausblick vom Gipfel auf den Stigfossen Wasserfall machen die Trollleiter zu einer der schönsten Rennrad-Strecken.

Aufgrund der schlechten Wetterverhältnisse im Winter ist die Strecke für gewöhnlich nur von Mai bis Oktober (manchmal auch kürzer) geöffnet. Trotz der Schilder, die vor Trollen in der Nähe warnen, trifft man dort im Sommer häufig Touristengruppen an.

Trollstigen ist nur eine von verschiedenen traumhaften Rennrad-Strecken in Norwegen. Aus diesem Grund wird das Land auch eine immer beliebtere Alternative für Radsportler, die ihre Beine fernab der normalen Trainingsziele in Europa auf die Probe stellen wollen.

Giants Causeway Coastal Road, Nordirland

Schöne Rennrad-Strecken beschränken sich nicht nur auf Steigungen, die unsere Oberschenkel taub machen. Die Giants Causeway Coastal Road mit dem Meer auf der einen Seite und der grünen Vegetation Irlands auf der anderen Seite bietet eine atemberaubende Kulisse. Die Route führt von Londonderry über ca. 190 Kilometer bis nach Belfast. 2014 war die Küstenstraße im Norden Irlands sogar Bestandteil des Giro d’Italia.

Die Giants Causeway Coastal Road im Norden Irlands beweist, dass die besten Rennrad-Strecken nicht zwingend Bergpässe sein müssen. (Foto: Bill Anderson, via Flickr Creative Commons)
Die Giants Causeway Coastal Road im Norden Irlands beweist, dass die besten Rennrad-Strecken nicht zwingend Bergpässe sein müssen. (Foto: Bill Anderson, via Flickr Creative Commons)

Die beste Kulisse der Strecke bekommt man zwischen Bushmills und Larne zu sehen. Die Steilküste mit ihren furchteinflößenden Felswänden und verlassene Strände machen den Ort zu einem echten Erlebnis. Kletterziegen haben zudem die Möglichkeit, einen kleinen Abstecher nach Torr Head zu machen. Von der eigentlichen Strecke schnell zu erreichen, haben sie dort die Chance sich an einem Steigungswinkel von bis zu 20 Prozent zu versuchen.

Der Grossglockner ist das beste was die Österreichischen Alpen zu bieten haben. (Foto: Mario Siebold, via Flickr Creative Commons)

Grossglockner, Österreichische Alpen

Die besten Steigungen befinden sich nicht ausschließlich in Frankreich oder Italien. Die Tour de France und der Giro d’Italia machen die eben genannten Länder, in Bezug auf Rennrad-Strecken, zwar zu den populärsten, dennoch haben auch die Österreichischen Alpen so einiges zu bieten.

In Bezug auf die Landschaft kann es der Grossglockner in Österreich definitiv mit den Schauplätzen in Frankreich oder Italien aufnehmen. Die Grossglockner Hochalpenstraße ist insgesamt 48 Kilometer lang. Die Asphalt-Strecke mit ihren 36 Kurven führt durch eine beeindruckende Berglandschaft mit einem tollen Ausblick ins Tal.

Der Grossglockner selber hat eine Höhe von 3.798 Metern. Die Hochalpenstraße bringt einen bis auf 2.500 Meter und verläuft entlang von blühenden Alpwiesen, Bergwäldern und riesigen Felsen.

Die nächste Strecke, die durch eine wunderschöne Landschaft führt, ist der Oberalppass in den Schweizer Alpen. (Foto: Will Cyclist, via Flickr Creative Commons)

Oberalppass, Schweizer Alpen

Auch der schweizer Teil der Alpen ist die Heimat von einigen beeindruckenen, alpinen Steigungen – allen voran der Oberalppass. Ein aktiver Leuchtturm am Tomasee, von wo aus der junge Rhein entspringt und tiefere Hänge mit Blick über den ebenso atemberaubenden Oberalpsee machen diese Strecke unvergesslich.

Die kurvigen Straßen erstrecken sich in alle Richtungen und sind von einer tollen Alpenlandschaft und schneebeckten Bergkappen umgeben. Aufgrund von Schnee ist der Oberalppass im Winter geschlossen. Befahrbar ist er für gewöhnlich von Frühling bis, sofern das Wetter mitspielt, in den Dezember hinein.

Rennrad-Strecken im Rest der Welt

Einige der schönsten Rennrad-Strecken in Europa haben wir bereits abgehandelt. Jetzt widmen wir uns den Strecken für alle, die auch gerne mal in der Ferne pedalieren. Zunächst bewegen wir uns in Amerika und haben vier atemberaubende Routen für euch herausgepickt.

Die Fans des professionellen Radsports dürften, dank der USA Pro Cycling Challenge, bereits einiges über die rauhen, hochgelegenen Straßen in Colorado wissen.

Hier sieht man das beeindruckende Panorama der Red Mountains in Colorado.

Red Mountain Pass, Colorado

Die Straßen Colorados erstrecken sich in der Regel deutlich höher als jene in Europa. Der Red Mountain Pass ist das beste Beispiel dafür. Er verläuft im San-Juan-Gebirge und erhebt sich bis auf über 3.350 Meter. Zudem ist er mit einer durchschnittlichen Steigung von acht Prozent nichts für sanfte Gemüter. Die Route, welche vom Million Dollar Highway gekreuzt wird, beherbergt außerdem unzählige Serpentinen.

Der Red Mountain Pass gehört definitiv zu den schönesten, hochgelegenen Rennrad-Strecken Colorados. (Foto: Ethan Lofton, via Flickr Creative Commons)
Der Red Mountain Pass gehört definitiv zu den schönesten, hochgelegenen Rennrad-Strecken Colorados. (Foto: Ethan Lofton, via Flickr Creative Commons)

Die rötlichen Berge heben den Red Mountain Pass von anderen Rennrad-Strecken ab. Grund für die rostige Färbung ist der hohe Anteil an Eisenoxid im Gestein.

Möchte man auf dieser anspruchsvollen Strecke bestehen, sollte man seinen Trip im Vorfeld gründlich planen. Es kann immer wieder vorkommen, dass Teile der Strecke aufgrund von Lawinen nicht mehr befahrbar sind. Dennoch werden der Ausblick und die Landschaft eine Tour auf dem Red Mountain Pass zu einem unvergesslichen Erlebnis machen.

Der Wolf Creek Pass in Colorado bietet einen einzigartigen Blick auf die schroffe Natur, die ihn umgibt. (Foto: Christopher Rosenberger, via Flickr Creative Commons)

Wolf Creek Pass, Colorado

Der Wolf Creek Pass ist ein Hochgebirgspass, der ebenfalls im San Juan Gebirge verläuft. Genauer gesagt, er verläuft entlang der Kontinentalen Wasserscheide und ist Teil des US-Highways 160.

Umgeben von Gebirgswasserfällen, einer rauhen Kulisse und der Wildnis Colorados beherbergt der Wolf Creek Pass eine durchschnittliche Steigung von 6,8 Prozent. Diese Route ist die einfachste Möglichkeit, um aus dem Rest des Staates in den Südwesten von Colorado zu gelangen.

Der tolle Ausblick und der Kontrast zwischen nackten Felsen, grüner Vegetation und dem San Juan River machen den Wolf Creek Pass zu einem wirklich lohnenswerten Aufstieg.

Beartooth Highway, Montana

Der Beartooth Highway ist die nächste Straße, die man guten Gewissens zu den schönsten Rennrad-Strecken in den Vereinigten Staaten zählen kann. Der Sender CBS nannte die nahe am Yellowstone Nationalpark gelegene Strecke einmal sogar die schönste Straße Amerikas.

Der Beartooth Highway in Montana wird als eine der schönsten Straßen Amerikas beschrieben. (Foto: Alex1961, via Flickr Creative Commons)
Der Beartooth Highway in Montana wird als eine der schönsten Straßen Amerikas beschrieben. (Foto: Alex1961, via Flickr Creative Commons)

Eine Reihe von Haarnadelkurven führen einen vorbei an den Seen der Absaroka Beartooth Wilderness Area, bis zum höchstgelegenen Plateau auf 3.337 Metern Höhe. Möchte man diese Route fahren, sollte man sich sogar im Sommer auf Schneestürme gefasst machen. Wind und Sturm sind dort allgemein keine Seltenheit. Der Beartooth Highway ist also vermutlich nicht das richtige für Jedermann. Allerdings entschädigt die einmalig schöne Natur für die gelegentlich erschwerten Bedingungen.

Der Haleakala entführt einen in die atemberaubende Mondlandschaft von Hawaii. (Foto: Xavier Lambrecht, via Flickr Creative Commons)

Haleakala, Hawaii

Der Haleakala ist ein massiver Schildvulkan, der mehr als 75 Prozent der Insel Maui ausmacht. Übersetzt bedeutet der Name soviel wie „das Haus der Sonne“. Der Haleakala Highway wurde vor etwa 80 Jahren fertiggestellt und führt über viele Haarnadelkurven und steile Gefälle durch eine beeindruckende Mondlandschaft bis rauf zum Gipfel des Vulkans.

Die Straße ist ein beliebtes Ziel für Radsportler. Sie erhebt sich bis über die Wolken und bietet so einen der atemberaubendsten Ausblicke, mit denen man sich für die Strapazen auf zwei Rädern belohnen kann.

Der Karakoram Highway verbindet China und Pakistan miteinander. (Foto: Marc van der Chijs, via Flickr Creative Commons)

Karakoram Highway, China und Pakistan

Der Karakoram Highway wurde 1986 für die Öffentlichkeit geöffnet. Er verbindet China und Pakistan miteinander, ist insgesamt etwa 1.300 Kilometer lang und beherbergt die höchstgelegene Asphaltstraße der Welt.

Der Karakoram Highway ist von einer atemberaubenden Bergkulisse umgeben. (Foto: Antoine SIPOS, via Flickr Creative Commons)
Der Karakoram Highway ist von einer atemberaubenden Bergkulisse umgeben. (Foto: Antoine SIPOS, via Flickr Creative Commons)

Mit 4.693 Metern am höchsten gelegen ist der Khunjerab Pass. Die tiefen Schluchten im Schatten des Karakoramgebirges und das Hunza-Tal gehören zu den Highlights dieser Strecke und sind etwas ganz anderes als man es von europäischen Routen geboten bekommt.

Um den Karakoram Highway werden viele Touren organisiert. Die Bedingungen variieren sehr stark. Für Rennräder ist die chinesische Seite deutlich besser geeignet.

Die Eindrücke, die man auf dieser besonderen Route sammelt, dürften einem lange im Gedächtnis bleiben. Zudem sollte einen die Herausforderung, die höchste, asphaltierte Straße der Welt zu befahren, beflügeln.

Friendship Highway, Tibet und Nepal

Genau wie auf dem Karakoram Highway, variieren auch die Bedingungen auf den etwa 800 Kilometern des Friendship Highways sehr stark.

Der Friendship Highway ist die Verbindungsstraße zwischen Tibet und Nepal. (Foto: Will DeFreitas, via Flickr Creative Commons)
Der Friendship Highway ist die Verbindungsstraße zwischen Tibet und Nepal. (Foto: Will DeFreitas, via Flickr Creative Commons)

Die Kulisse ist von den Einflüssen des Himalaya geprägt. Ein Teil der schönen Natur entlang der Strecke machen der Fluss, Yarlung Tsangpo und der See, Yutso, aus. Obwohl ca. 80 Prozent der Route geteert sind, empfiehlt sich für die restlichen Abschnitte doch etwas robusteres als ein Rennrad. Organisatoren von Touren empfehlen in der Regel Mountainbikes.

Die Route führt vorbei am einstigen Zuhause des Panchen Lama, dem zweithöchsten Rang hinter dem Dalai Lama. Zudem erhebt sich, auf beeindruckende Weise, der Mount Everest vor einem wenn man in Richtung Nepal unterwegs ist.

Die Great Ocean Road ist eine der beeindruckensten Küstenstraßen der Welt. (Foto: Alex Healing, cia Flickr Creative Commons)

Great Ocean Road, Australien

Die Great Ocean Road in Victoria, Australien, gehört, genau wie die Giants Causeway Coastal Road, über die wir zuvor gesprochen haben, zu den schönsten Küstenstraßen der Welt.

Die zum Weltkulturerbe gehörende Straße erstreckt sich über 243 Kilometer und führt entlang der Küste von Torquay nach Allansford. Soldaten errichteten die Straße zwischen 1919 und 1932 im Gedenken an alle, die während des Zweiten Weltkriegs gefallen sind. Im Grunde ist die Great Ocean Road somit das weltweit größte Kriegsdenkmal.

Die atemberaubende Route führt vorbei an den Twelve Apostles, einer aus dem Wasser ragenden Felsformation aus Kalkstein, dem Regenwald, weiten Sandstränden und beeindruckenden Felsklippen.

Mit dem Cadel Evans Great Ocean Road Race, welches seit diesem Jahr zur UCI Oceania Tour zählt, ist die Great Ocean Road zum festen Bestandteil im australischen Radsport-Kalender geworden.

Abschließend haben wir noch Fotos von allen besprochenen Rennrad-Strecken in der folgenden Galerie für euch zusammengestellt.

Share

Geschäftsbedingungen

Gib bitte deine Email Adresse an, damit wir dich mit News, Updates und den neuesten Angeboten versorgen können. Falls du nicht mehr interessiert bist, kannst du dich jederzeit abmelden. Wir geben deine Daten nicht an Dritte weiter und werden dir nur Nachrichten schicken, die dich auch interessieren. Versprochen!

Read our full Privacy Policy as well as Terms & Conditions.

production