Rennperiodisierung 2015 - Kirchmair Cycling
Rennperiodisierung 2015 - Kirchmair Cycling
Als ersten Beitrag unseres Diarys starten wir mit einer Periodisierung, also einem groben Überblick über die Saison. Was machen wir wann, wie bereiten wir uns auf unsere Rennen und Saisonziele vor.
Im Kirchmair Cycling Team gibt es durchaus verschiedene Fahrertypen – der eine mag es lieber kurz und hart, sehr viele – zu denen ich mich auch zählen würde – lieben die Marathons, wo es öfters rauf und runter geht und wieder andere haben sich den besonders langen Rennen verschrieben.
Egal wo die Vorlieben liegen, jeder ist bei uns willkommen, denn schließlich dreht sich alles nur ums Radfahren! So haben wir auch gemeinsame Trainingslager und Teamevents, bei denen wir alle gemeinsam viel Spaß auf und abseits des Rades haben. Die Teampräsentation in Füssen war der offizielle Auftakt und noch fast 6 Wochen individueller Vorbereitung folgt nun bald das erste gemeinsame Trainingslager am Gardasee.
Über den Winter kommen
Gerade im Winter ist das Training für alle Fahrertypen recht ähnlich. Es gilt vor allem Kraft und Grundkondition für die Radsaison zu sammeln, gesund zu bleiben, beim ein oder anderen vielleicht auch um kluges Gewichtsmanagement, vor allem aber auch darum für Abwechslung im Trainingsalltag zu sorgen. Nichts wäre schlimmer, als schon halb „verbrannt“ im Frühjahr wieder aufs Rad zu steigen und wenig später keine Lust mehr zu verspüren, wenn es dann wirklich warm wird.
Deshalb lag oder liegt der Fokus bei uns noch immer auf dem Krafttraining, welches für alle Fahrertypen einen wichtigen Grundbaustein im Winter darstellt. Dazu kommen viele Ausgleichs- und Koordinationsübungen, Stabilisationstraining und natürlich auch Grundlagentraining – nur eben gerne auch mal abseits des Rennrads wie zum Beispiel auf der Loipe, der Piste oder in weniger schneereichen Regionen beim Laufen, Walken usw.
So verbrachten wir also die Zeit bis Anfang März, in der es meist eh zu kalt ist, um auf der Straße großen Spaß beim Radeln zu haben. Wie die letzten Tage schon zu verspüren war, wird es aber wieder wärmer, die Tage werden länger und die Sonne kräftiger. Und unweigerlich stellt sich mit den ersten Bildern auf Facebook der anderen Radverrückten wieder die Lust ein, bei schönem Wetter wieder draußen sein Radtraining zu absolvieren. Das ist auch genau richtig, schließlich muss man die über den Winter gesammelte Kraft erst auf die radspezifische Tretbewegung umlegen, dem Körper langsam wieder auf effiziente Stoffwechselprozesse umstellen und die nötige Grundlage für aufbauende Trainingsformen schaffen.
Hierfür am besten geeignet ist natürlich ein Trainingslager, wie sie auch beim Kirchmair Cycling Team reichlich auf dem Jahreskalender zu finden sind. Für die Pro-Team Fahrer und ambitionierten Amateur und Hobby-Radler gibt es bereits Anfang März ein Trainingslager am Gardasee, die Friends und Genussfahrer stoßen dann ein Monat später zu Ostern in Südtirol dazu. Bis ca. Mitte April liegt also das volle Augenmerk auf der Konditionierung – das „Kilometerfressen“ wie es viele gerne nennen ist bis dahin Ziel der Übung.
Unser erstes gemeinsames Rennen ist dann schon fast traditionell der Achensee Radmarathon Anfang Mai, der den Auftakt der heimischen Marathonszene darstellt. Die Streckenführung hält für jeden etwas bereit – wer schon voll im Saft steht, kann sich auf meinem Hausberg nach Buchen mit der Spitze fighten, wer es gemütlich angehen will, dann vorneweg starten und sich abseits von Pulk und Tempobolzern seinen Weg durchs Inntal bahnen. Vor dem Auftakt stehen dann auch schon erste Intervalle auf dem Trainingsplan, die im Trainingslager in Meran genau beschrieben und erprobt werden, dass sie von den Fahrern zuhause auch richtig durchgeführt werden können.
Somit steht der Mai ganz im Zeichen der Wettkampfvorbereitung, Intervalle, einzelne Rennen mehr zu Trainingszwecken und auch noch Kraft- und Stabitraining sind die Eckpfeiler der Vorbereitung. Abgeschlossen wird die Wettkampfvorbereitung dann Mitte Mai mit dem 2. Großen Teamevent in Füssen. Das verlängerte Wochenende um Christi Himmelfahrt nutzen wir für ein Treffen und gemeinsame Ausfahrten im Allgäu und den angrenzenden Voralpen. Zudem stehen natürlich Termine mit Presse und Sponsoren auf dem Programm und auch die Füssener Radsportwochen hängen sich nahtlos an das Programm an.
Ab Ende Mai geht es dann für die Marathonfreaks langsam zur Sache, mit der Mecklenburger Seenrunde als erstem Langzeittest, dem Stelvio Santini Gran Fondo und dem Supergiro Dolomiti stehen für die Bergfexen gleich ordentliche Kaliber auf dem Programm. Zudem steht für alle noch ein herrliches Trainingslager in der 2. Juniwoche in den Dolomiten am Programm. Wer´s weniger bergig oder nicht so lang lieber hat, findet bei den diversen Events der Austria Top Tour (Neusiedel, St. Pölten und Dolomitenrundfahrt) sowie div. anderen Event sicherlich das passende Programm entsprechend seiner Zielsetzung.
Nach kurzer Verschnaufpause folgen dann Anfang Juli für die Meisten schon die ersten Jahreshighlights mit Nauders, Mondsee der Transalp und dem Maratona d´les Dolomites, für den das Team auch noch Restplätze in Kombination mit dem passenden Vorbereitungs-Trainingslager und einem abgestimmten Trainingsplan anbietet. Ende Juli folgen dann mit der Radsportwoche und unsere Mid-Saison Party in Füssen, dem Tannheimer Radmarathon und der Vorbereitungswoche mit Streckenbesichtigung des Ötztalers in Sölden wieder sehr gesellige Teamevents.
Die Saisonhöhepunkte 2015
Den Abschluss der Vorbereitung auf die absoluten Höhepunkte bildet dann das Trainingscamp am Arlberg mit Arlberg Giro und dem Highlander Marathon als Generalprobe vor dem Ötztaler. Dieser stellt für die meisten Teamfahrer und mich natürlich ganz besonders das Highlight des Jahreskalenders dar. Bei der ultimative Challenge in den Alpen suchen viele die Bestätigung für ihr hartes Training und die ein oder andere Entbehrung. Wer bei der Auslosung kein Glück, oder einfach noch nicht genug hatte, der bekommt beim Endura Alpentraum noch eine zweite Chance, sich die Krone für den Trainingsfleiß aufzusetzen.
Als Saisonausklang sind wir auch heuer wieder beim Lila Logistik Bike Cup und natürlich der Siegerehrung der Austria Top Tour in Mondsee dabei. Spätestens danach ist für alle einmal Ruhe angesagt, die Akkus laden und sich neue Herausforderungen schon gedanklich auszumalen.
Auf der nächsten Seite geht es mit der Trainingslagerplanung weiter.
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